Wenn Sie über digitale Plattformen - wie zum Beispiel OnlyFans, Sashe, YouTube, Vinted, Airbnb oder Patreon - Einkünfte erzielen, ist es höchste Zeit, sich um Ihre steuerlichen Pflichten zu kümmern. Die Finanzverwaltung der Slowakischen Republik versendet bereits aktiv Aufforderungen und führt Steuerprüfungen bei Personen durch, die diese Pflichten nicht erfüllt haben.
Grund dafür ist die Umsetzung der DAC7-Richtlinie, die digitale Plattformen verpflichtet, Informationen über die Einkünfte ihrer Nutzer automatisch an die Steuerbehörden in den Ländern ihres steuerlichen Wohnsitzes zu melden. Dadurch verfügt die slowakische Finanzverwaltung über konkrete Daten zu den Einkünften der Bürger und nutzt diese, um Aufforderungen zu versenden, Überprüfungen durchzuführen und Steuern nachzufordern.
Wer steht im Visier der Finanzverwaltung?
Eine verstärkte Aufmerksamkeit seitens des Steuerverwalters können insbesondere erwarten:
- Ersteller digitaler Inhalte (z. B. OnlyFans, YouTube, Twitch)
- Verkäufer von handgefertigten Produkten (z. B. Sashe, Etsy)
- Vermieter von Immobilien (z. B. Airbnb, Booking)
- Personen, die über Online-Marktplätze verkaufen (z. B. Vinted, eBay)
- Fahrer und Dienstleister (z. B. Uber, Bolt)
- Und allgemein jeder, der über digitale Plattformen Einkünfte erzielt.
Was sind Ihre steuerlichen Pflichten?
Einkünfte aus digitalen Plattformen sind steuerpflichtig und ihre Erzielung bringt mehrere gesetzliche Pflichten mit sich:
- Einkünfte in die Steuererklärung aufnehmen: Auch einmalige und geringere Einkünfte unterliegen der Besteuerung.
- Sich als Selbstständiger registrieren, wenn es sich um eine regelmäßige und wiederholte Tätigkeit handelt, die mit Gewinnerzielungsabsicht ausgeübt wird.
- Sich für die Umsatzsteuer registrieren gemäß § 7a oder § 4 des Umsatzsteuergesetzes.
- Nachweisliche Aufzeichnungen über alle Einnahmen und Ausgaben führen: Hierzu gehören insbesondere Kontoauszüge der Plattformen, Rechnungen, Ausgabenbelege, Zahlungsbestätigungen usw.
Im Falle einer Steuerprüfung muss der Steuerpflichtige die Herkunft der Einkünfte, die Berechtigung der Ausgaben und die korrekte steuerliche Einordnung der Transaktionen nachweisen können.
Einkünfte können auch optimiert werden
Auch Einkünfte aus digitalen Plattformen können legal optimiert werden, zum Beispiel durch:
- Die Anwendung von pauschalen Betriebsausgaben (z. B. 60 %, max. 20.000 € bei kreativen Tätigkeiten).
- Die Wahl einer geeigneten Unternehmensform (Selbstständiger vs. GmbH).
- Die richtige zeitliche Planung von Einnahmen und den Abschluss von Vertragsbeziehungen.
- Die Nutzung von Steuerbefreiungen oder Ausnahmeregelungen gemäß dem Einkommensteuergesetz.
Es ist ratsam, die Optimierung zu planen, bevor die Einkünfte entstehen, und nicht erst rückwirkend.
Warum Sie jetzt handeln sollten?
Die Finanzverwaltung hat Zugriff auf konkrete Daten von digitalen Plattformen. Wenn Sie Ihre steuerlichen Pflichten bisher nicht erfüllt haben, kann eine Aufforderung oder Prüfung jederzeit eintreffen.
Die Folgen können schwerwiegend sein:
- Geldstrafen.
- Verzugszinsen für nicht gezahlte Steuern.
- Das Risiko einer strafrechtlichen Haftung, insbesondere bei vorsätzlicher Verschleierung von Einkünften oder wiederholter Pflichtverletzung.
Was tun, wenn Sie Einkünfte nicht deklariert haben (vergangene Zeiträume)?
Wenn Sie in der Vergangenheit über digitale Plattformen Einnahmen erzielt und diese nicht ordnungsgemäß versteuert haben:
- Bewerten Sie den Umfang der nicht versteuerten Einkünfte und die betroffenen Zeiträume.
- Prüfen Sie die Möglichkeit der Einreichung einer berichtigten Steuererklärung.
- Ziehen Sie die Anwendung von pauschalen Betriebsausgaben, tatsächlichen Kosten oder etwaigen Steuerbefreiungen in Betracht, sofern die Bedingungen erfüllt sind.
Eine rechtzeitige und freiwillige Offenlegung kann das Risiko von Sanktionen und Steuernachforderungen erheblich verringern.
Erwägen Sie, Einkünfte über Plattformen zu erzielen? Bereiten Sie sich im Voraus vor
Wenn Sie erwägen, über digitale Plattformen Geld zu verdienen, ist es klug, die steuerlichen und administrativen Aspekte im Voraus vorzubereiten:
- Überlegen Sie, ob es sich um einmalige oder regelmäßige Einkünfte handelt, und wählen Sie entsprechend die richtige Unternehmensform.
- Achten Sie auf Aufzeichnungen und Buchführung: z. B. Auszüge von PayPal, Stripe, der Plattform sowie Kostenbelege.
- Verfolgen Sie Ihren Umsatz, um zu wissen, wann eine Pflicht zur Umsatzsteuerregistrierung entstehen könnte.
- Kümmern Sie sich laufend um Ihre Steuer- und Abgabenpflichten, nicht erst rückwirkend.
Einkünfte aus digitalen Plattformen sind nicht länger anonym oder unsichtbar.
Sie stehen unter der Kontrolle der Finanzverwaltungen in der gesamten EU. Ob Sie in der Vergangenheit Ihre Pflichten nicht erfüllt haben oder sich gerade auf ein neues Online-Geschäft vorbereiten: eine rechtzeitige und korrekte Einrichtung kann Ihnen nicht nur Geld, sondern auch viele unnötige Komplikationen ersparen.
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